Wir müssen die Zeit nutzen

(v.l.n.r.) Steffen Nieländer (Schaeffler Automotive Aftermarket), Hendrik Mand (Schaeffler Automotive Aftermarket), Serpil Sarikaya (AfA Hessen-Süd), Andreas Trägler (AfA Hessen-Süd), Cansel Kiziltepe (MdB), Angela Kasikci (Bürgermeisterkandidatin Langen), Hildegard Kettler (AfA Hessen-Süd), Frank Gottschling (SPD-Langen, stellvertr. Stadtverordnetenvorsteher), Dagmar Losert (AfA Hessen-Süd), Rainer Bicknase (Vorsitzender AfA Hessen-Süd), Frieder Gebhardt (Bürgermeister Langen), Werner Selmikat (Betriebsrat Schaeffler Automotive Aftermarket), Monika Bernhardt (Schaeffler Automotive Aftermarket), Jan van der Werff (Schaeffler Automotive Aftermarket) Bild: privat

Der Vorsitzende der AfA-Hessen-Süd, Rainer Bicknase, besuchte mit der Berliner Bundestags-abgeordneten Cansel Kiziltepe in seiner Heimatstadt Langen die Pittler ProRegion Berufsausbildung GmbH (pba) und die Firma Schaeffler Automotive Aftermarket. Während die pba ein Langener Eigengewächs ist, ist der Schaeffler-Konzern ein international tätiges Unternehmen.

In dem rund eineinhalb stündigen Gespräch mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat der Schaeffler Automotiv Aftermarket wurde u.a. die Stellung und Bedeutung der Langener Betriebssparte im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in der Automobilindustrie erläutert. Dazu Dr. Robert Felger, Leiter Forschung – Entwicklung und Produktmanagement: „Ein Unternehmen wie Schaeffler kann sich eine abwartende Haltung bei der aktuellen Transformation der Automobilindustrie gar nicht leisten. Wir sehen diese Umwälzungen als Chance und gehen damit proaktiv um. Dabei müssen wir alle möglichen Entwicklungen im Auge behalten und agil darauf reagieren. Das gilt vor allem für die zukünftigen Antriebsarten – egal ob hocheffizienter Verbrenner, Hybrid, Elektrofahrzeug oder die Wasserstoff-technologie.“ Während andere Divisionen der Schaeffler-Gruppe hier Pionierarbeit leisten, ist die volle Wucht dieser Entwicklung im Automotiv Aftermarket noch nicht angekommen. In Langen befassen sich ca. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vornehmlich mit dem Handel und dem Vertrieb von Ersatzteilen und dem Angebot von ganzheitlichen Reparatur-Lösungen. Dieses Angebot ist weniger auf aktuelle Neufahrzeuge ausgerichtet, sondern auf den relevanten Fahrzeuganteil im unabhängigen Ersatzteilmarkt – also Fahrzeuge die älter als fünf Jahre sind.

Anders sieht die Situation bei der Digitalisierung aus. Sie ist auch bei Schaeffler Automotiv Aftermarket in vollem Gang. „Das ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern bedarf auch großer Anstrengungen im Personalbereich“ so Monika Bernhardt, Leiterin Personalmanagement von Schaeffler Automotiv Aftermarket in Deutschland. „Dazu nutzen wir auch die Möglichkeiten des Qualifizierungs-chancengesetzes.“ Von der Grundidee sei dieses Gesetz gut. „Allerdings sind die Umsetzungs-möglichkeiten in die betriebliche Praxis schwierig“ ergänzt Frau Bernhardt im Gespräch mit der Politikerin des Bundestags. „Es ist wichtig, dass wir von Anlaufschwierigkeiten aus der betrieblichen Praxis hören. Das versetzt uns in der Lage Gesetze zu verbessern“ erwidert Cansel Kiziltepe und sichert zu mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion und in den Ministerien über Vorschläge und Hinweise zu sprechen.

Auch die kommunalen Vertreter der Politik konnten neue Erkenntnisse und Erfahrungen mitnehmen. Dazu die Langener SPD-Kandidatin für das Bürgermeisteramt Angela Kasikci: „Durch solche inter-nationalen Betriebe vor Ort verbinden sich mit der kommunaler Ebene Sachverhalte, die man sonst eher aus der großen Politik und den überörtlichen Medien kennt. Die Zeit die für die notwendigen Umstellungen vorhanden ist, müssen wir nutzen. Wir sollten die gewonnenen Kontakte pflegen, um diesen Betrieb kommunal unterstützen zu können. Es geht nicht nur um Steuern und Zahlen, sondern auch um die vielen Menschen, die in diesem Betrieb arbeiten und mittlerweile in Langen beheimatet sind.“